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Adresse:
Thomas Arkenstette
Facharzt für Urologie & Androloge
Ärztehaus im Kohake-Centrum
Berenbosteler Str. 76 b
30823 Garbsen

Telefon (05137) 7 50 55
Fax (05137) 1 09 01
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Praxisöffnungszeiten:
Mo. - Fr. 08.00 bis 12.00
Mo. Di. Do. 15.00 bis 18.00
und nach Vereinbarung

Telefonische Sprechzeiten:
Mo. - Fr. 08.00 bis 11.00
Mo. Di. Do. 15.00 bis 17.30


Krebsfrüherkennungsuntersuchung

Wie bereits auf unserer Startseite erwähnt, behandelt der Urologe Krankheiten der harnbildenden und harnableitenden Organe sowie Erkrankungen der Geschlechtsorgane des Mannes. Eine zentrale Bedeutung wird hier der Prostata (=Vorsteherdrüse) zuteil. Sie liegt beim Mann unterhalb der Harnblase und umfasst ringförmig den Anfangsteil der Harnröhre bis zum Schließmuskel, der im Beckenboden fixiert ist.

Prostata Die Prostata hat die Aufgabe, einen Teil der Samenflüssigkeit zu produzieren, die beim Orgasmus über Muskelaktivität in die Harnröhre ausgestoßen wird. Insgesamt besteht die Samenflüssigkeit aus den in den Hoden gebildeten Spermien und Sekreten der Prostata, kleiner Harnröhrendrüsen und der Samenbläschen, die seitlich der Prostata wie Ohren angebracht sind.

Die Prostata eines 40jährigen Mannes weist in etwa die Größe einer Kastanie auf. Mit zunehmendem Alter beginnt sie aufgrund hormoneller Veränderungen zu wachsen. Dies kann durch genetische Faktoren, Ernährung etc. noch verstärkt werden. Bei einer Volumenzunahme mit Einschnürung des Blasenhalses und Anfangsteils der Harnröhre können Beschwerden beim Wasserlassen, wie erschwerte oder verzögerte Harnentleerung, häufiger Harndrang, Restharngefühl und als maximale Komplikation die Harnsperre mit Rückstau des Urins in die Nieren resultieren. Dieses zumeist gutartige Krankheitsbild (=Benigne Prostatahyperplasie) kann durch Medikamente oder verschiedene Operationsverfahren gebessert oder sogar behoben werden.

Der häufigste bösartige Tumor des erwachsenen Mannes jenseits des 45. Lebensjahres stellt das Prostata-Karzinom dar. Jährlich erkranken hieran in Deutschland gut 40.000 Männer bei rund 11.000 tumorbedingten Sterbefällen im Jahr. Das Prostata-Karzinom weist anfangs keinerlei Beschwerden auf und ist auch unabhängig von der Prostatagröße. Deshalb sollte das Angebot der Krankenkassen einer jährlichen Krebsfrüherkennungsuntersuchung regelmäßig genutzt werden.

Bei dieser Vorsorgeuntersuchung untersucht der Urologe die Prostata mit dem Finger vom Enddarm (scherzhaft gern „Hamburger Hafenrundfahrt“ genannt). Die Kapsel der Vorsteherdrüse liegt dem Darm unmittelbar an. Knotige Strukturen an der Oberfläche, Unterschiede in der Gewebefestigkeit, Asymmetrien oder eine Fixierung des Darms an der Prostata können Zeichen eines bösartigen Tumorgeschehens sein.

Eine zusätzliche Information zur Befindlichkeit der Prostata kann der Urologe über eine Blutentnahme zur Bestimmung des Prostataspezifischen Antigens (PSA) gewinnen. Dieses Eiweißmolekül wird fast ausschließlich von der Prostata gebildet und ist meistens größenabhängig. Aus millionenfacher Bestimmung sind die Normalwerte für Männer unterschiedlicher Altersgruppen und unterschiedlicher Prostatavolumina gut bekannt.

Da der Prostatakrebs aufgrund einer vermehrten Stoffwechselaktivität auch vermehrt PSA bildet, kann ein Missverhältnis von Messwert, Alter und Prostatagröße auf ein Karzinom hinweisen. Alternativ kann aber auch ein entzündlicher Prozess oder die reine benigne Prostatahyperplasie für die Werterhöhung verantwortlich sein.

Zur Unterscheidung sollte dann eine Gewebeprobeentnahme vorgenommen werden. Dies ist ein kleiner ambulanter Eingriff, bei dem zumeist ultraschallgesteuert Gewebeproben aus der Vorsteherdrüse über den Enddarm gewonnen werden. Bei frühzeitigem Nachweis des auf die Prostata beschränkten Karzinoms stehen unterschiedliche kurative (=heilende) Therapieoptionen wie Operation oder Bestrahlung zur Verfügung.

Leider übernehmen die Gesetzlichen Krankenkassen (=GKV) lediglich die Tastuntersuchung der Prostata im Rahmen der Vorsorge. Die Bestimmung des PSA und auch Ultraschalluntersuchungen der Vorsteherdrüse stellen sogenannte „Individuelle Gesundheitsleistungen“ (=IGeL) dar, müssen also privat bezahlt werden (Kostenfaktor derzeit knapp 50 €).

Nichtsdestotrotz gilt:
Auch eine „abgespeckte, GKV-finanzierte“ Vorsorgeuntersuchung ist besser als gar keine Krebsfrüherkennungsuntersuchung“!